Apnoe

Apnoetauchen – Tauchen mit der eigenen Atemluft

Unter Apnoe – Tauchen, auch Freitauchen genannt, versteht man die ursprünglichste Form des Tauchens.
Ohne die üblichen Hilfsmittel wie Pressluftflaschen, begibt man sich mit nur einem einzigen Atemzug auf eine Reise in die Faszination der Unterwasserwelt. Diese Kunst verbindet Sport, Philosophie, menschliche Natur und kulturelle Tradition in einem unbeschreiblichen Unterwassererlebnis, man hat das Gefühl frei, wie ein Fisch, durch das Meer gleiten zu können.

Die Idee des Einfachen, Unkomplizierten beim Apnoe – Tauchen steigert die Faszination und Beliebtheit dieses Sports.
Man benötigt lediglich Flossen, eine kleinvolumige Tauchermaske und einen Schnorchel.

Wer selbst einmal ohne Pressluftflasche die Unterwasserwelt erleben möchte,
kann dies auch bei uns im Tauchclub Freiburg lernen.

Die neue Leichtigkeit des Seins

Ein leises Plätschern, man taucht ab – und ist nur noch von Wasser umgeben. Eine große Stille umhüllt einen, alles blau, man bewegt sich so leicht wie nie zuvor, und plötzlich schwebt man Seite an Seite mit den Fischen.
Dummerweise ist die Zeit knapp. Dreißig bis sechzig Sekunden, und man muss diese eigenartige Sphäre der Ruhe wieder verlassen. Dann drängt es ungeübte Schnorchler und Schwimmer zurück an die Oberfläche zum Luftschnappen.

Apnoetauchen ist wohl eine der schlichtesten Sportarten überhaupt. Nur mit Flossen und Maske erlebt man eine andere Welt – ohne Kraft, ohne Lärm, ohne großes Gerät. Denn Ziel ist es hier keinesfalls nur, sich wie bei der „No Limit“-Disziplin an Gewichtsschlitten in Schwindel erregende Tiefen von hundert und mehr Metern hinabziehen zu lassen. Seit dem Kultfilm „Im Rausch der Tiefe“ haftet dem Apnoetauchen der Ruf an, dass ein paar Verrückte in den nassdunklen Abgründen das Spiel mit dem Tod suchen. Wie die verstorbene Frau des Weltmeisters Pipin Ferreras. Vor zwei Jahren versuchte die Meeresbiologin Audrey Mestre 170 Meter tief zu gehen. Über acht Minuten dauerte der Abgang – und endete tödlich.

Doch beim Apnoetauchen (griechisch „ohne Atem“) geht es nicht um radikale Tiefen, sondern eher darum, ein neues Körpergefühl zu entwickeln. Es geht um Konzentration, Entspannung und darum, sich spielerisch und leicht im Element Wasser zu bewegen. Und das nicht nur im Meer: Denn trainiert wird meist in Schwimmbädern, in ein bis zwei Meter Tiefe. Unerlässlich für den stillen Aufenthalt unter Wasser ist es natürlich, die Luft länger anzuhalten – wobei auch Anfänger schnell beachtliche Fortschritte machen. Wer über eine ganz normale Fitness verfügt, kann mit der richtigen Technik schon nach wenigen Tagen bis zu drei Minuten unter Wasser bleiben. Ohne Stress und Panik.

Ganz ruhig – Apnoetauchen ist Kopfsache

Wie kann man das erreichen? Das Mentale spielt hier eine wichtige, wenn nicht gar die wichtigste Rolle.

Früher hyperventilierten viele Apnoeisten vor dem Abtauchen, um so das für den Atemreiz verantwortliche CO2 im Körper zu reduzieren. Eine gefährliche Technik, die nur das Gefühl vermittelt, länger unter Wasser bleiben zu können, und oft zur Ohnmacht führt. Heute weiß man, dass beim Freitauchen ohne Pressluftflaschen vor allem eins zählt: tiefe Entspannung.

Der Franzose Jacques Mayol war der Erste, der dafür Yoga-Übungen nutzte. Er fand heraus, dass die Pranayama-Atemtechniken die beste Vorbereitung für ein langes Verweilen unter Wasser sind. Durch bewusste Zwerchfellatmung kann der Taucher wesentlich mehr Luft einatmen; er blendet beim Yoga störende Gedanken aus, horcht in sich hinein und reduziert seinen Pulsschlag – wichtige Voraussetzungen, um so lange wie möglich unten zu bleiben. Hinzu kommt, die körpereigenen Reaktionen kennen zu lernen. So üben Anfänger, beim Einsetzen des Zwerchfellflatterns nicht sofort aufzutauchen, sondern einzuschätzen, wie lange der Körper noch ohne Atemluft auskommt. Cracks reizen ihre Grenzen bis zum Geht-nicht-mehr aus. Wie der Hamburger Tom Sietas, der kürzlich einen neuen Weltrekord im Zeittauchen aufstellte – 8 Minuten und 47 Sekunden verweilte er in einem Swimmingpool unter Wasser.

Der große Spaß aber liegt nicht in der Jagd nach Extremen. In erster Linie soll das Apnoetauchen mehr Sicherheit unter Wasser vermitteln. Soll einen schlichten Weg eröffnen, das nasse Element völlig neu zu entdecken. Den größten Reiz verspricht da natürlich das Meer. Denn wer es einmal derart leicht erlebt hat, der weiß: Zwei Minuten bei den Fischen, still und atemlos, sind eine wundervolle Ewigkeit.